Gedenkschrift für die Gefallenen

 

Zu Ehren der Ringelberger Gefallenen  des 1. Weltkrieges wurde 1935 ein Denkmal errichtet, das im Jahre 1992 renoviert wurde. Die Gedenkschrift ist den Gefallenen beider Weltkriege gewidmet, an die mit der Errichtung und Renovierung des Denkmals erinnert wird.

 

Vorwort zur Gefallenenchronik

 

Vorbemerkung: Der „Erlebnisbericht eines Siebzehnjährigen“ und die Gedenkschrift für die Gefallenen der Gemeinde Ringelberg gehören zusammen, deshalb erscheint hier der Vollständigkeit halber noch einmal das Vorwort.

 

Es war nicht leicht nach über 50 Jahren eine Gedenkschrift für die Gefallenen der ehemaligen Gemeinde Ringelberg aufzulegen, weil nach unserer Vertreibung die erforderlichen Unterlagen nur mit viel Mühe und großem Aufwand beschafft werden konnten. Ich entschloß mich es dennoch zu wagen, weil mich ein junger Mann, dessen Vater als einer der ersten unseres Dorfes in Rußland gefallen war, herzlichst darum gebeten hat. Seine Mutter hat sich zeitlebens von ihren Schicksalsschlägen nie richtig erholt und ihm nur wenig von den Ereignissen der damaligen Zeit erzählt.

 Es freut mich persönlich sehr, daß unsere Enkel an der Vergangenheit stärker interessiert sind, als ihre Eltern. Sie legen Wert darauf, von der Erlebnisgeneration mehr über das Geschehene zu erfahren. Aber dazu bleibt nicht mehr viel Zeit. Somit ist dieser Bericht nicht nur für die betroffenen Angehörigen, sondern auch für ihre Nachkommen niedergeschrieben worden. Denn wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

 Mit diesen Aufzeichnungen soll kein unheilvoller neuer Nationalismus geschürt werden. Deutlich anzumerken ist, daß der folgende Bericht keine Verherrlichung des Krieges sein soll. Doch gerade wir Sudetendeutsche dürfen gegenüber unserer Geschichte nicht gleichgültig sein. Vor allem deshalb, weil neuerdings Bestrebungen im Gange sind, uns Heimatvertriebene auch noch aus der Geschichte zu vertreiben. Aus der Heimat konnte man uns mit Gewalt vertreiben, aus der Geschichte wird es nur gelingen, wenn w i r dies zulassen!

 Wir Überlebende sind gehalten, eine bessere Welt ohne Gewalt und Haß aufzubauen. Vor allem wir Heimatvertriebenen haben die Pflicht, alles festzuhalten, was erinnerungswürdig ist. Mit unserem, von gewissen Kreisen sehnlichst erwarteten Ableben sterben die letzten Zeitzeugen aus. Bereits heute wird krampfhaft versucht, über das Unrecht unserer Vertreibung einen Schlußstrich zu ziehen, obwohl man weiß, daß die Geschichte keinen Schlußstrich kennt. Diese Tatsache müssen auch die Anpasser zur Kenntnis nehmen. Als Nichtbetroffene haben sie kein Recht, für uns dies zu tun.

 Dieser Bericht hat nichts mit irgendeiner Begeisterung für den Endkampf am Niederrhein im Februar / März 1945 zu tun. Er soll vor allem eine Mahnung für unsere Jugend und die kommenden Generationen sein. Die Erlebnisse habe ich bereits im Jahre 1946 in britischer Kriegsgefangenschaft festgehalten. Nach so langen Jahren mußte ich auch auf Quellen zurückgreiffen, die nur in Archiven, bei Institutionen, militärischen Forschungsstellen, Heimatmuseen usw. zu finden sind. Einige Kartenskizzen und Fotografien ergänzen den Ablauf des Desasters.

 Ich gedenke mit diesem Bericht dabei auch meinen gefallenen Kameraden, die auf so unsinnige Weise ihr junges Leben lassen mußten. Der größte Teil von ihnen war erst 17 oder 18 Jahre alt. Die meisten der jungen Soldaten haben in den Kriegsgräberstätten Weeze, Donsbrüggen, beim Kloster Mörnter und in Bienen, Kreis Wesel ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge und die zuständigen Gemeinden betreuen diese Gräber würdevoll und in anerkennenswerter Weise. Viele Bürger haben sich dabei gemeinnützig betätigt. Allen ehrenhalber tätigen Helfern gilt mein Dank und meine Anerkennung.

 Josef Gleißner

 Geretsried, im Juli 1998

 

Ringelberg

 

1. Jeder Mensch hat einen Namen…

dieser ist am Ende alles, was von ihm bleibt.

Es gehört nun einmal zur deutschen Geschichte und zur deutschen Identität, daß man auch die Namen der Gefallenen beider Weltkriege festhält. Wenn wir auch nicht an ihre Gräber herantreten können, da wir oftmals nicht einmal wissen, wo sie sind, müssen wir auf diese Art und Weise kund tun, daß wir ihr Opfer zu würdigen wissen. Alle, die in beiden Kriegen ihr Leben lassen mußten, starben im Bewußtsein, dem Vaterland zu dienen, auch wenn ihre Opfer von den Regierenden mißbraucht wurden. Nach dem ersten Weltkrieg bestand für uns Ringelberger das ursprüngliche Vaterland nicht mehr, da wir zwangsweise in einen nicht gewollten Staat gepreßt wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg hat man uns mit brutaler Gewalt aus unserer Heimat vertrieben. Darauf hinzuweisen, scheint heutzutage nicht populär – ja gerade verpönt – zu sein. In beiden Kriegen hatten wir mit die höchsten Opfer im jeweiligen Staatsverband aufzuweisen. Jeder 3. – 4. Soldat unserer Gemeinde ist im Felde geblieben; letztendlich war alles umsonst.

 

2. Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges in Ringelberg

In den zwanziger Jahren beschloß der Gemeinderat in Ringelberg ein Kriegerdenkmal zu errichten, sobald die Finanzierung gesichert war.

 Es wurde ein Ausschuß gebildet, dem folgende Gemeindebürger angehörten.

Andreas Kraus, HsNr. 36 (Kosl), Gemeindevorsteher

Franz Frankenberger, HsNr 6 (Adl), Vize – Gemeindevorsteher

Andreas Gruber, HsNr. 17 (Struowl), Vorstand des Verteranenvereins

Engelbert Roth, HsNr. 23 (Wewaengel), früherer Vorstand der Veteranen

Josef Eckert, HsNr. 50 (Schwarznseff), Gemeindesekretär

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Einweihung des Kriegerdenkmals im Sommer 1935

Der Gastwirt Franz Träger (Gemeindevorsteher bis Anfang 1919), stellte dafür ein Grundstück kostenlos zur Verfügung. Es befand sich im Ortsteil Häuser bei der HsNr. 102 (Hosnmilli). Die Gemeinde hinterlegte einen größeren Betrag, der Rest mußte durch Spenden aufgebracht werden, was anläßlich der anhaltenden Wirtschaftskrise eine gewisse Zeit dauerte. Vorher besuchte eine eigens gebildete Kommission Orte, die bereits Denkmäler errichtet hatten. Jenes in Bad Königswart bei Marienbad wurde als Vorbild ausgewählt.

Die Fa. Hochmuth in Helldroht, Gmde Schönbrunn, erhielt den Zuschlag für ihren Entwurf, sie hatte schon an anderen Stellen mit der Errichtung solcher Monumente Erfahrungen gesammelt. Die Skulptur sollte in der Werkstatt des akademischen Bildhauers Karl Wilfling, Jun., Gänsbühlstraße, Eger, aus weißem Marmor hergestellt werden. Sie stellte einen knienden Ritter dar, der sich auf sein Schwert stützte. Daneben lag ein Stahlhelm. Vorgesehen waren auch drei stabile Säulen aus Granit, worauf die Namen der Gefallenen und die entsprechenden Kriegsschauplätze vermerkt werden sollten. Zwei Zitterpappeln wurden neben dem Denkmal angepflanzt und eine Einzäunung vorgesehen. Von der vorbeigehenden Straße aus sollte ein befestigter Gehweg zum Denkmal gebaut werden.

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Der „Verein der gedienten Soldaten“ marschiert ein. Das Begrüßungstor  war bei

den Hausnummern 100/104 Schmidgunst (Groufn) aufgebaut

 

Im Jahre 1935 erfolgte die Einweihung durch den Pfarrer Franz Thomas aus Hals. Die Ringelberger Bewohner und viele Gäste aus den angrenzenden Gemeinden nahmen in großer Anzahl an dem feierlichen Ereignis teil. Das Denkmal war eines der schönsten im Bezirk Tachau.

 

Im März 1946 begann die Vertreibung der Bevölkerung aus Ringelberg, die im Herbst des gleichen Jahres abgeschlossen war. Kein Deutscher blieb mehr zurück, nur 3 österreichische Staatsangehörige verblieben dort bis etwa 1950. Im Jahre 1947 kamen die ersten sogenannten Reemigranten aus dem Bezirk Tarma Marre (Karpatenbogen), Rumänien, nach Ringelberg, die zunächst das Denkmal noch betreuten. Im Jahre 1948 versuchten tschechische Grenztruppen das Denkmal zu zerstören, was ihnen nicht gelang. Die Skulptur wurde herabgestoßen und zerschlagen; die beiden Granitkugeln entfernt. Den übriggebliebenen Teilen kamen sie nicht bei, weil die Granitsäulen im Boden fest verankert waren. Schweres Gerät zur Beseitigung der Überreste war nicht vorhanden. Eine Sprengung hätte die daneben liegenden Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Das Monument wurde mit Maschinengewehren und Gewehren beschossen. Der damalige Neusiedler im Haus Nr. 110 (beim Siewafranzn), Pan Rospow, hat beim zuständigen Offizier gegen diesen Frevel protestiert und darauf hingewiesen, daß die hier Geehrten mit dem 2. Weltkrieg nicht zu tun hatten. Er selbst ist im 1. Weltkrieg (seine Heimat gehörte damals zu Ungarn) Soldat der nachher zerstörten Monarchie gewesen. Der befehlshabende Offizier stellte daraufhin die schändlichen Taten ein und zog mit den Übeltätern ab.

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3. Das Egerländer Hausregiment Nr. 73 und das Schützenregiment Eger Nr. 6 (Eiserne Sechser)

Mit dem einstigen Egerländer Infanterieregiment Nr. 73 ist in mehrfacher Hinsicht ein Stück Zeitgeschichte verbunden, schon allein durch den bekannten Regimentsmarsch von Wendelin Kopetzki, der fast zu einer Hymne wurde.

Der Komponist des Egerländer Marsches wurde 1844 in Jitschin, Nordböhmen geboren und war Militärkapellmeister. Beim Kom-ponieren verstand er es, sich den Klangvorstellungen der Bevölkerung anzupassen. Beim 73er Marsch, den er 1891 in Pilsen schuf, vertonte er originelle Egerländer Volksweisen,

z. B. „Bin i niat a schöina Roußbuttnbou“. Dieser herrliche Marsch geriet später in die politische Auseinandersetzung und nach 1945 in Gefahr, verboten zu werden, weil man ihn aus Unkenntnis für Liedgut aus dem Dritten Reich hielt

Die BBC in London produzierte nach dem Kriegsende 1945 eine in alle Welt ausgestrahlte Radiosendung als sogenannten Tatsachenbericht, dessen Einleitungsmusik der Egerländer Marsch war. Man redete den Hörern ein, daß dieser Marsch mit dem 2. Weltkrieg in Verbindung stand. Die Tschechen haben diese Verfälschung der Tatsachen besonders gerne unterstützt und gefördert.

Das Regiment selber, dessen vollständige Bezeichnung „Infanterie Regiment Albrecht Herzog vom Württemberg Nr. 73“ lautete, wurde 1860 aufgestellt. Wenige Jahre später – im deutschen Bruderkrieg von 1866 – erhielt es in der Schlacht von Königsgrätz (bei Jitschin) die Feuertaufe. Ausgerechnet dort, wo Wendelin Kopetzki geboren wurde. Die Egerländer schlugen sich mit Bravour, erhielten höchste Belobungen, der Krieg ging jedoch verloren. Die Verluste des Regiments betrugen 57 Offiziere und 1.013 Soldaten. Den Toten wurde auf dem Rahmberg bei Eger ein Denkmal gesetzt, später auch in Jitschin. Das Regiment Nr. 73 kam dann eine zeitlang in die Friedensgarnison nach Wien, später nach Theresienstadt und 1889 nach Pilsen. Standorte für einzelne Bataillone wurden auch Bosnien und Dalmatien. Eger und Wrschowitz bei Prag waren schließlich die Hauptstandorte.

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Adalbert Gleißner, HsNr. 12 (Krawaschnwertl), 1896 als Soldat bei den „Eisernen Sechsern“

Im ersten Weltkrieg rollten die 73er zunächst an die serbische Front, später nach Galizien und kämpften schließlich in Tirol, wobei sie sich in der 11. Isonzo-Schlacht besonders auszeichneten. Der Fluß Piave wurde erreicht und sie hätten damals mit ihren deutschen Verbündeten, der spätere Generalfeldmarschall Erwin Rommel war als Oberleutnant des deutschen Alpenkorps auch dabei, ungehindert bis nach Mailand vorstoßen können. Dies wurde aber von der Heeresleitung, wahrscheinlich aus politischen Gründen, untersagt. Man sprach vom Verrat (Sixtus Briefe usw.). Auch später diskutierten unsere Väter und Großväter noch ausführlich darüber. Die Verluste waren furchtbar, rund 20.000 Egerländer starben in den Schlachten, sie brachten damit den höchsten Blutzoll für ein Vaterland, das am Ende des Ringens nicht mehr existierte. Durch die heute immer noch vorhandene Popularität dieses schmissigen Marsches bleibt die Erinnerung an das ruhmreiche Regiment wach, dem die Komposition gewidmet war. Dem k.u.k. Regiment Nr. 73 gehörten viele unserer Vorfahren an. Sie waren stolz auf ihr Regiment, dessen Ergänzungsbezirk der damalige Bezirk Eger war, aus den Bezirkshauptmannschaften Eger, Asch, Plan, Tepl, Tachau, Elbogen, Falkenau und Graslitz. Die Liste der Gefallenen im 1. Weltkrieg ist ungewöhnlich lang. Viele Kriegerdenkmäler unserer Heimat sind nach unserer Vertreibung zerstört worden. Unsere Erinnerungsstätte in Ringelberg konnte 1992 renoviert werden. Die Namen der Gefallenen unserer Heimatgemeinde sind dort festgehalten und können noch eingesehen werden.

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Sanitätsmannschaft des Kgl. Bayerischen Infanterie-Leibregiments „Leiberer“,

Waffenbrüderschaft „Bayern und Tirol“

 

 Das k.u.k. Landwehr- Infanterie- Regiment Eger Nr. 6, später Schützen – Regiment Nr. 6 die „Eisernen Sechser“ genannt, wurden am 1. Mai 1889 aufgestellt und zwar aus dem Landwehrbattaillon Eger, Bischofteinitz und Plan. 25 Jahre nach der Aufstellung zog das junge Regiment 1914 in den Krieg und erwarb sich an den Fronten die Bezeichnung „Eiserne Sechs“. Feldmarschall Conrad von Hötzendorf, der Oberbefehlshaber der österreichisch – ungarischen Armee, sagte einmal: „Wo ich die Egerländer weiß, da kann ich ruhig sein“. Viele andere Schilderungen belegen die Standhaftigkeit von Egerländer Soldaten. Auch die „Sechser“ besaßen einen Regimentsmarsch, er trägt den Ehrentitel „die eisana Sechsa“ und ist leider in Vergessenheit geraten, wie so viele andere wichtigen Zeugnisse aus der nun 700jährigen Geschichte des Egerländer Volksstammes.

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Das k.u.k. Landwehr- Infanterie- Regiment Eger Nr. 6, später Schützen – Regiment Nr. 6 die „Eisernen Sechser“ genannt, wurden am 1. Mai 1889 aufgestellt und zwar aus dem Landwehrbattaillon Eger, Bischofteinitz und Plan. 25 Jahre nach der Aufstellung zog das junge Regiment 1914 in den Krieg und erwarb sich an den Fronten die Bezeichnung „Eiserne Sechs“. Feldmarschall Conrad von Hötzendorf, der Oberbefehlshaber der österreichisch – ungarischen Armee, sagte einmal: „Wo ich die Egerländer weiß, da kann ich ruhig sein“. Viele andere Schilderungen belegen die Standhaftigkeit von Egerländer Soldaten. Auch die „Sechser“ besaßen einen Regimentsmarsch, er trägt den Ehrentitel „die eisana Sechsa“ und ist leider in Vergessenheit geraten, wie so viele andere wichtigen Zeugnisse aus der nun 700jährigen Geschichte des Egerländer Volksstammes.

Alle Demonstrationen gegen die Zwangseinverleibung in die neugegründete Republik wurden von den Tschechen mit Gewalt und blutig niedergeschlagen. Die Sieger billigten nachträglich diese Schandtat. Nach dem 2. Weltkrieg wurden wir vom selbsternannten Staatsvolk Böhmens (den Tschechen) aus der Heimat verjagt. Beide male ernteten unsere tapferen Egerländer Soldaten mit ihren Angehörigen nur Undank, ja zuletzt auch noch Häme.

Deshalb (erst recht) müssen wir Überlebende alles tun, daß die Opfer unseres Volksstammes nicht in Vergessenheit geraten, auch dann, wenn man heute fast alles totschweigen will und die meisten nichts mehr davon wissen wollen.

 

 

4. Die gefallenen Ringelberger Soldaten des 1. Weltkrieges

Serbien

Gruber, Josef, Nr. 32, (Schneidahansn) geb 1881, gef. 1914

Krämer, Karl, Nr. 37, (Bartla) geb. 1882, gef. 1914

Eckert, Anton, Nr. 97, (Hansadlwenzn) geb.1886, gef. 1914

Frankenberger, Georg, Nr. 102, (Adlgirch), geb. 1882, gef. 1914

Träger, Johann, Nr. 103, (Bauanthouma), geb. 1885, gef. 1914

Schmid, Johann. Nr. ,Nr. 108, (Gemeindehaus), geb. 1881, gef. 1914

Burdak, Anton, Nr. 3, (Gochla), geb. 1881, gef. 1915

Frankenberger, J. Nr. 86, (beim Frankngirch), geb. 1880, gef. 1918

 

Rußland

Scharnagel, Franz, Nr. 16, (Schora), geb. 1888, gef. 1915

Kaßeckert, Adalbert, Nr. 18, (Hoamahenrichn), geb.1879, gef. 1915

Kroha, Anton, Nr. 38, (beim Kaspaanaresn), geb. 1896, gef. 1915

Stich, Johann,Nr. 55, (Tischla), geb. 1880, gef. 1915

Friedl, Franz, Nr. 79, (Haslmühlfranz), geb. 1890, gef. 1915

Kaßeckert, Franz, Nr. 88, (Wirtshäusl), geb. 1886 gef. 1915

Träger, Johann, Nr. 1, (Kaspavei(t)n), geb. 1897, gef. 1916

Gruber, Wenzel, Nr. 15, (Grouwa), geb. 1877, gef. 1916

Pickel, Anton, Nr. 24, (Päitamatzn), geb. 1890, gef. 1916

Pickl, Karl, Nr. 24, (Päitamatzn). geb. 1895, gef. 1916

Kraus, Johann, Nr. 36, (Kosla), geb. 1893, gef. 1916

Maier, Michl, Nr. 63, (Rouhbarchhoama), geb. 1873, gef. 1916

Gruber,Wenzel., Nr. 81, (Raucha), geb. 1874, gef. 1916

Kaßeckert, Josef, Nr. 16, (Schora), geb. 1898, gef. 1917

Wettinger, Josef, Nr. 40, (Albertn), geb. 1887. gef. 1917

 

Italien

Frankenberger, J: Nr. 22, (Adlseff) geb. 1888 gef. 1915

Krämer, Karl, Nr. 29, (Schoustavei(t)n), geb. 1893, gef. 1915

Träger, Franz, Nr. 10, (Siewa), geb. 1888 , gef. 1916

Träger, Anton, Nr. 57, (Päitan), geb. 1875, gef. 1916

Träger, Josef, Nr. 5, (Peitscha), geb. 1889. gef. 1917

Gruber, Franz, Nr. 17, (Struoawl./ Stoffelmichla), geb. 1897, gef. 1917

Träger, Michl, Nr. 19, (Homaadl), geb.1897, gef . 1917

Bühl, Franz, Nr. 52, (Kulmessa), geb. 1892, gef. 1917

Krämer, Josef, Nr. 61, (beim Binna), geb.1898, gef.1918

Gruber, Josef, Nr. 71, (Schwarznhansn),geb. 1899, gef. 1918

 

5. Statistik

Der Anteil der Gefallenen an der Gesamtbevölkerung betrug 5,46 %. Das war jeder 3. bis 4. der eingezogenen Soldaten. Andere Gemeinden wiesen mehr oder weniger Tote auf. Z. B.: Böhmischdorf = 10,59 % = jeder 2.

Waldheim = 10,8 % = jeder 2.

Paulusbrunn = 8,1 = jeder 2.

Galtenhof = 4,84 % = jeder 3.

Hals = 4,96 % = jeder 3.

Thiergarten = 4,63 % = jeder 3.

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In Theresienstadt waren auch die Attentäter – unter ihnen auch der Pistolenschütze Gavrilo Princip – inhaftiert, die am 28.06.1914in Sarajewo das Attentat auf den Thronfolger Franz-Ferdinand v. Habsburg-Este und dessen Gattin Sophie v. Hohenberg verübt hatten.

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 Nach dem Waffenstillstand: Soldaten sichern sich einen Platz zur Heimfahrt

 

Die Gefallenen des 2. Weltkrieges der Gemeinde Ringelberg

 

Die Reihenfolge der Auflistung erfolgte nach den Ringelberger Hausnummern. Auf der weiter hinten folgenden Landkarte sind unter den Nummern 1 – 31 die Orte zu finden, an denen unsere Landsleute den Tod gefunden haben oder als vermißt gemeldet wurden.

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Es konnten hier nur die Namen der Ringelberger Gefallenen und Vermißten aufgezählt werden, die der Ringelberger Ortsbetreuung bekannt waren bzw. gemeldet wurden. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht.

Zusammenfassende Liste:

 1. Träger, Josef, Nr. 1, (Kaspavei(t)n)

2. Steiner, Johann., Nr. 2, (Schrombinna)

3. Purdak, Josef, Nr. 3, (Gochlpepp)

4. Frankenberger, Ernst, Nr. 6, (Adlernst)

5. Frankenberger, Josef, Nr. 6, (Adlpepp)

6. Stich, Wilhelm, Nr. 11, (Flöitzschousta)

7. Träger, Josef, Nr. 14, (Stofflgustl)

8. Popp, Adolf, Nr. 20, (Mathesn)

9. Pickel, Alois, Nr. 24, (Päitamatzn)
10. Gruber, Josef, Nr. 26, (Strouwlkarl)

11. Stich, Josef, Nr. 30, (Stola)

12. Weigel, Anton, Nr. 31, (Hüttnaschneida)

13. Schiffl, Anton, Nr. 35, (Gachatoni)

14. Kraus, Ferdinand, Nr. 36, (Kosl)

15. Borst, Anton, Nr. 45, (Schmidfuchsn)

16. Hampl, Franz, Nr. 52, (Hanasn)

17. Träger, Johann, Nr. 56, (Ferdla)

18. Stich, Wenzel, Nr. 61, (Binna)

19. Brunner, Josef, Nr. 64, (Girchadlfranz)
20. Wamser, Rudolf, Nr. 88, (Wirtshäusl)

21 Kaßeckert, Josef, Nr. 88, (Wirtshäusl)

22. Fritsch, Wilhelm, Nr. 79, (Siewamühl)

23. Eckert, Josef, Nr. 91, (Mirlseff)

24. Frank, Josef, Nr. 94, (Krouawenzn)

25. Schiffl, Josef, Nr. 101, (Schifflpepp)

26. Schiffl, Johann, Nr. 101, (Schifflhans)

27. Brunner, Ernst, Nr. 104, (Paalernst)

28. Gruber, Josef, Nr. 107, ( Turwapepp)

29. Gruber, Johann, Nr. 109, (Gruberkathl)

30. Träger, Franz, Nr. 110, (Schorbauan)

31. Frankenberger, Franz, Nr. 87, (Kaasseffn)

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Offizielle Mitteilungen an die Angehörigen von Franz Hampl und Wilhelm Stich

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Nachrufe der trauernden Hinterbliebenen

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Der letzte Feldpostbrief von Anton Schiffl, HsNr. 35 an seine Familie

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Auszug aus einem Brief von Paul Bach, Voersfelde, an die Angehörigen des gefallenen Ringelbergers Anton Schiffl, HsNr. 35 (Gachatoni) vom 16.01.1963

 

Solange mußte man damals oft warten, bis man Gewißheit über das Verbleiben eines aus dem Krieg nicht zurückgekehrten Angehörigen erhalten konnte.

(…) Anton war nicht nur mein Vorgesetzter, sondern auch ein guter, ein echter Kamerad (…)

Wir waren in Pommern, in der Nähe von Stettin eingesetzt (…) Es war gleich anfangs März 1945, als der Russe angriff (…) Jetzt geschah etwas, was sehr schnell ging. Ein junger Kamerad hatte vor den Panzern Angst. Er sprang aus dem Graben und wollte weg. Anton rief ihm zu: “Volle Deckung.“ Im selben Augenblick wurde der Junge von feindlichen Maschinengewehrkugeln tödlich getroffen. Er rührte sich nicht mehr und war tot (…). Anton sprang auf, legte sich hin und lief und sprang, um den jungen Kameraden zu retten. Als er kurz vor ihm war, geschah das Furchtbare für uns alle. Wir mußten zusehen, wie unser Vorgesetzter von einer Granate getroffen wurde (…). Ja, es geschah, während er lief und sich duckte, und wieder lief, als die Granate einschlug. Als wir die Stellung verlassen mußten, habe ich Anton in eine Mulde gelegt, zu seinem jungen Kameraden (…). Von Splittern im Gesicht, am Hals, an der Brust und in den Beinen getroffen, ist er von uns gegangen (…). Zu Ihrem großen Schmerz kann ich mit Gewißheit sagen, daß Anton schmerzlos für immer, von seinen Kameraden gegangen ist. (…). Fast alle seine Kameraden sind Anton gefolgt.

„Ich hatt` einen Kameraden“

 

gez. Unterschrift

7. Zahlen

 

Nach A. Bohmann, München 1959, “Das Sudetendeutschtum in Zahlen“, sind im 2. Weltkrieg 172.000, nach Professor Prinz, 215.000 Soldaten im Reichsgau Sudetenland gefallen. Das waren 4,6 % der Bevölkerung. Man hat damals mit dieser Tatsache geprahlt und auf die Opferbereitschaft für Großdeutschland hingewiesen. Dank dafür haben wir nicht geerntet.

Die Verluste in der Gemeinde Ringelberg betrugen 5,05 % der Bevölkerung. Jeder2. – 3. der eingezogenen Soldaten unseres kleinen Ortes ist im Krieg geblieben. Die Verluste liegen über dem Durchschnitt im ehemaligen Reichsgau Sudetenland und des gesamten Deutschen Reiches.

8. Private Bilder und Dokumente des Verfassers

 

Die folgenden Bilder und Dokumente sind als Veranschaulichung für diejenigen eingefügt, die nicht zur Erlebnisgeneration gehören und daher möglicherweise solches noch nicht gesehen haben. Jeder, der diese schwere Zeit miterlebt hat, ist sicher im Besitz ähnlichen Materials.

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JG beim Reichsarbeitsdienst in Nickelsdorf, burgenland im Juni 1944

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SoldbuchJG

 

…Zwei Ringelberger Brüder

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… und noch drei Ringelberger…

DreiRing

… und noch ein paar Ringelberger

nochringelberger

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